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Storyline

Where are those Golden Days?


Regen. Immer wieder Regen. Er hatte vor seiner Reise nach Großbritannien durchaus davon gehört, dass es auf der Insel häufiger regnete als vielleicht in anderen Teilen Europas. Doch gefühlt regnete es seit seiner Ankunft permanent. Und langsam war er sich nicht mehr sicher, ob es sich hierbei wirklich um Launen der Natur handelte oder ob das trübe Wetter nicht die allgemeine Stimmung widerspiegelte, die hierzulande vorherrschte. In der magischen Welt. Die lange Menschenschlange vor ihm setzte sich in Bewegung. Und auch er tat zwei Schritte nach vorn. Lugte vorsichtig an seinem Vordermann rechtsseitig vorbei. Noch mindestens 30 Zauberer und Hexen vor ihm. Sein Blick glitt zur großen Uhr an der Wand. Er war bereits seit anderthalb Stunden hier und würde wohl noch weitere Stunden seines Lebens mit Warten vergeuden. Er seufzte leise, vermied es lieber allzu große Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Als ausländischer Journalist, der hinter die Kulissen blicken wollte, sicher nicht die dümmste Entscheidung.
Eigentlich hatte er nicht vermutet, sich überhaupt hier in dieser Schlange wiederzufinden. Immerhin war er kein Bürger dieses Landes. Doch die Vorschriften machten auch vor (magischen) Besuchern Großbritanniens keinen Halt. Jeder Zauberstab wurde feinsäuberlich registriert. Im Prinzip eine Kleinigkeit, eine Formalie. Und doch fühlte es sich merkwürdig an. Widerstrebte es ihm, preiszugeben, welcher Zauberstab der seinige war. Wofür überhaupt? Wieder trat er zwei Schritte vorwärts, stieß dabei gegen den Ellbogen der Hexe vor ihm und hob entschuldigend beide Hände, als diese sich zu ihm umwandte. Sie sah blass aus, wirkte fast schon ein bisschen nervös. Ob sie sich ängstigte? Im Grunde hatte ja keiner von ihnen etwas zu befürchten, wenn der Erwerb des Zauberstabes rechtmäßig vonstatten gegangen war. Zumindest ging er davon aus. Aber was wusste er schon, über die genauen Hintergründe dieser Maßnahme. War sie doch nur eine von vielen, wie es ihm schien.
Die Frau vor ihm trat von einem Fuß auf den anderen. Schob ihre Hände in die tiefen Taschen ihres Mantels, zog sie wieder hervor, versteckte sie dann doch wieder in den Taschen. Ging es ihr gut? Die Schlange verkürzte sich wieder ein Stück. Langsam konnte er die vier kleinen Tische sehen, an denen mit akribischer Genauigkeit der Zauberstab untersucht, vermessen und registriert wurde. Jeder Zauberstab, der ordnungsgemäß überprüft wurde, leuchtete flüchtig in einem hellen Grün. Nur noch ein paar Zauberer vor ihm und dann würde er an die Reihe kommen. Die Hexe wandte sich noch einmal zu ihm um, sah dann an ihm vorbei. Fast so als würde sie einen Ausweg suchen. Kurz trafen sich ihre Blicke, dann trat sie plötzlich aus der Reihe. Völlig unaufgeregt, die Hände wieder tief in den Taschen vergraben. Sie schob sich an ihm vorbei in Richtung Ausgang. „He! Sie da! Zurück in die Reihe!“ wurde sie angesprochen, doch sie ignorierte den Mann, dessen herrischer Ton wohl auch den rechtschaffensten Bürger zusammenzucken ließ. Zielstrebig hielt sie auf den Ausgang zu, während der Mann ebenfalls in Bewegung setzte, flankiert von zwei weiteren, die ebenfalls für das Ministerium arbeiteten.
Er selbst verfolgte stumm die Szenerie, die sich ihm offenbarte. Die Männer wurden schneller, brüllten, während sich auch die Schritte der Frau beschleunigten. Schließlich brachte ein Zauber sie kurz vor dem scheinbar rettenden Ausgang zu Fall, ein Raunen ging durch die Warteschlange. Die Ministeriumsmitarbeiter stürzten sich auf die am Boden liegende Frau, durchwühlten ihre Taschen und förderten einen Zauberstab zu Tage. In ihm regte sich Widerstand. Wieso gingen sie so mit dieser Fremden um? War ein solch harsches Vorgehen wirklich notwendig? Ein weiterer Zauber ließ den entwendeten Zauberstab in einem hässlichen Orange erglimmen. „Illegal! Hab ich es mir doch gleich gedacht!“ konsternierte einer der Mitarbeiter und warf der Frau einen verächtlichen Blick zu. „Festnehmen!“ Unsanft wurde die Frau unter den Armen gepackt und nach oben gezerrt. Wieder sträubte sich alles in ihm. Was ging hier bloß vor sich? Die Hexe wehrte sich nach Leibeskräften. Schließlich setzte ein gezielter Schlag in ihre Magengegend dem Treiben ein Ende und die Fremde sackte in sich zusammen. Er stieß einen Laut der Empörung aus. „Seien Sie bloß still!“ zischte es da plötzlich hinter ihm. „Es sei denn, Sie wollen der Nächste sein.“ Verwirrung geisterte über sein Gesicht, gefolgt von Erkenntnis. Was auch immer hier gespielt wurde, jeder Makel im System wurde herausgepickt. Und bevor er auch nur darüber nachdenken konnte, vielleicht doch noch einzuschreiten, schob sich die wartende Meute weiter und nahm ihn mit sich, um den Zauberstab registrieren zu lassen, um in der Masse der Gleichheit zu verschmelzen, um bloß nicht negativ aufzufallen…
Diese Tage sind gewiss keine Goldenen und auch, wenn es viele nicht wahr haben wollen, sind die flüsternden Stimmen, die die Rückkehr des Dunklen Lords vermuteten, längst zu einem lauten Chor angeschwollen. Was fühlst du, wenn die magische Welt komplett ins Wanken gerät?
Wo bist du, als der wohl sicherste Ort für heranwachsende Zauberer und Hexen – Hogwarts – in Flammen steht? Welche Partei wirst du ergreifen, wenn Voldemort zwar von der Bildfläche verschwindet, aber die Dunklen Mächte damit keinesfalls besiegt sind? Wirst du die Hände in den Schoß legen und zusehen? Wirst du dich dem Druck der Dunklen Mächte beugen? Oder wirst du den Zauberstab erheben und für das Gute ins Gefecht ziehen? Als Mitglied des Orden des Phönix oder sogar als Teil der radikalen NEW ORDER, die die letzte Rettung im Niederbrennen aller bestehenden Strukturen sieht?
Selbst die Muggel können die Erschütterungen spüren, die ihre „heile Welt“ gefährlich durcheinanderbringen. Inmitten des Chaos steht die Zukunft der Magischen Welt auf dem Spiel. Die Entscheidungen, die du triffst, werden ein neues Zeitalter bestimmen – du musst bereit sein, ob du willst oder nicht, denn diese Geschichte hat gerade erst begonnen.


Es ist: 06.12.2025, 06:01