Von außen sieht das Fadeflume aus, als würde das nächste Windböchen die Dachlatten mitnehmen: schiefes Fachwerk, herausbröselnde Fugen, eine tropfende Dachrinne, herunterbröckelnder Putz, der Geruch einer ewigen Abwasserpanne. Muggel machen instinktiv einen Bogen — genau so soll es auch sein. Denn innen warten dunkle, warme Holzvertäfelungen, der klassische Tresen und die klassischen Holzstühle eines guten English Pub oder auch schwere Sitzmöbel und Sofas sowie Kaminfeuerromantik auf die Gäste. Einer der Kamine flackert immer wieder grün: Zutritt ausschließlich über das Flohnetzwerk. Auf der Karte: wechselnde Wochenbiere, klassische Ales und die Hausmarke Mortcombe Stout. Sonntags gibt’s vorzugsweise Burger mit Fritten, ansonsten ehrlicher Pub Grub, wie man ihn erwartet, schätzt und liebt.
Über dem Hauptraum wacht das Portrait von Isolde Mortcombe, Matriarchin der Familie. Ihr silbergraues Antlitz ist mehr als Dekor: Es erinnert an Disziplin, Diskretion — und daran, dass das Fadeflume in Mortcombe-Hand ist. Bis vor Kurzem stand Wolfram Mortcombe als Inhaber dafür ein; nach seiner schweren Verletzung bei einem Angriff unmittelbar vor dem Pub führt sein Bruder Fox Mortcombe den Tresenbetrieb und hält das Haus als neutralen Boden in Ehren. Neutral heißt hier: keine Schlägereien, keine spontanen Duelle, keine Politik am Zapfhahn. Das Schild gegenüber des Kamins bringt’s auf den Punkt: „Only Staff May Draw Wands.“

Hausregeln und Publikum

• Eintritt: ausschließlich via Flohnetzwerk (registrierte Kamine), keine Straßen-/Muggeltür im Normalbetrieb.
• Sicherheit: Tür-/Kaminaufsicht, Wand check (Zauberstab muss weggesteckt werden), Separées mit Schallschutz und Sichtschutz.
• Programm: Open Mic Night am dritten Donnerstag des Monats (vgl. Kriegsabschnitt unten), sonntags Burger; sonst klassischer Pubbetrieb.
• Konfliktregel: Wer Ärger macht, ist raus, bevor er „Butterbier“ gesagt hat.

Familienbetrieb der Mortcombes

Das Fadeflume ist Teil des Mortcombe-Portfolios. Isolde wacht genauso eisern über ihren Pub wie über ihre gesamte Familie. Wolfram war die herzliche Front; nach seinem Ausfall hält Fox den Laden am Laufen, sichtbar am Tresen, unsichtbar in den Strukturen. Amory treibt die Logistik voran und hält, wo nötig, Bücher und Hebel in Bewegung; Onkel Behan beaufsichtigt die Glücksspielschiene der Familie (inklusive Koboldpoker, s.u.), Hyacinth unterstützt operativ. Der Pub bleibt offiziell neutral — praktisch jedoch ist er auch Knotenpunkt für Nachrichten, Aufträge und diskrete Absprachen wie Treffen, die nicht im Tagespropheten landen sollen.

Isoldes Direktive: Kein offener Ärger, keine Schlagzeilen. Sie will, dass ihr Haus sauber bleibt. Familiengeschäfte bleiben draußen oder passieren so, dass sie niemand bemerkt.

Koboldpoker (Kontext)

„Koboldpoker ist simpel: illegal, gefährlich, lukrativ — und deshalb unwiderstehlich.“ Als Spieler*innen kann man nicht betrügen; als Ausrichtende… sagen wir: Freiheiten existieren. Das Fadeflume selbst richtet offiziell keine Runden aus. Aber in seiner erweiterten Umlaufbahn zirkulieren Klientel, Kapital und Kontakte. Die Hausregel im Pub bleib monumentaler Standard: keine Karten auf den Tischen des Fadeflume. Wer’s doch versucht, lernt die Tür von außen kennen.

Notfall- und Schutzfunktion

Im Falle eines magischen Notfalls fällt die äußere Muggeltarnung partiell für magische Menschen: Hilfesuchende erkennen das Gebäude korrekt und können ausnahmsweise über den Innenhof- oder Seiteneingang eintreten. Gleichzeitig alarmiert das Haus intern: Tresen, Personal, Porträt — alle wissen, dass Schutz, Erste Hilfe oder Evakuierung nötig sind. In Kriegszeiten wurde diese Ausnahme häufiger mal in Anspruch genommen und man tut, was man kann, ohne den Grundsatz „ruhig bleiben, sauber arbeiten“ aufzugeben.

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Betrieb unter Ausgangssperre & NEMS

Gültig seit den Ministeriumsbestimmungen ab 7. November.

Ausgangssperre: 20:00–05:30 keine reguläre Öffnung. Veranstaltungen sind untersagt; Versammlungen max. fünf Personen. Flohnetzwerk unter Überwachung; Portschlüssel-Reglement verschärft. Zauberstab mitzuführen, registriert.

Konsequenzen im Fadeflume:

• Vorlauf Sperrstunde: Letzte Bestellung 19:30, Räume ab 19:50 geräumt. Der Pub „dunkelt“ nach außen ab; das grüne Feuer wird gedrosselt (Flue Idle), bleibt aber technisch betriebsbereit.
• Curfew-Modus (20:00–05:30): Kein öffentlicher Betrieb. Ausnahmen nur für Personal (Notfall-Ausweise: Wartung/Service/Betrieb) und Notfälle (s. Notfall-Optik). Ankommende Personen landen nicht im Hauptraum, sondern in Isolation-Separées (beschallungs- und sichtgeschützt) für medizinische Hilfe, sichere Weiterreise oder dergleichen. Dokumentation in einem Dual-Log: Sichtbares Wartungsbuch für Kontrollen vs. verschlüsseltes internes Journal.
• Kontrolle und Kontingente: Tagsüber max. 5 Gäste pro Einzelraum (Versammlungsregel). Räume werden versetzt belegt (Zeitfenster 45/15). Im Hauptraum Regelbetrieb, max. 5 Gäste pro Tisch. Insgesamt reduzierter Betrieb.
• Veranstaltungen: Open Mic Night pausiert, bis die Ministeriumslage Veranstaltungen wieder zulässt. Die „Sonntagsburger“ laufen weiter — vor 19:30, Sitzplätze strikt limitiert; während verschärfter Lagen als Take-Away möglich (abholende Feuerstelle muss natürlich registriert sein).
• Deeskalation: „Only Staff May Draw Wands“ wird strikt durchgesetzt; bei Zuwiderhandlung sofortige Ausweisung. Das Personal wird auf Schutz- und Abriegelungszauber geschult.
  
• Lohnfortzahlungen ab Dezember '97 aus Mortcombe-Vermögen sowie in Form von Lebensmitteln etc.

Kuriosum

Einer Strafverfolgungsbeamten soll es — rein hypothetisch — einmal via Fehladressierung in den Kamin verschlagen haben. Er trank ein Butterbier, sah das Porträt an, Isolde starrte ihn in Grund und Boden. Sein Kommentar beim Aufstehen: „Ich war nie hier.“