|
Alle Inplayzitate
„Ist mein Hobby“, antwortete sie lapidar auf die Nachfrage wieso sie diese Beerdigung besuchte.
„Beides. Ich kenne Cafés und ich habe nächsten Freitag noch nichts vor.“ Sie würden einfach den Laden für den halben Tag schließen! Ahaha, ja, das war eine absolute angemessene Reaktion und jeder, der etwas anderes behauptete, würde sein blaues Wunder erleben.
Was hatte man ihr über ihn erzählt? Dass er kleine Kinder zum Frühstück fraß und eine potenzielle Ehefrau zu Eintopf verarbeiten würde, wenn sie ihm nicht in den Kram passte? Er war kein Lestrange!
Mit einem grimmigen Lächeln richtete er sich wieder auf. Das war dann wohl Carmen, oder wie auch immer die Ische der ausgleichenden Gerechtigkeit hiess.
„Ist aber schon ganz schön dumm oder? Wenn man seine Seele teilt, wie viel bleibt dann noch von einem übrig?“ Ihre Augen wurden größer als sich eine Realisation anbahnte. „Oooh, sieht der Alte deshalb so scheiße aus?“
Es würde Lyra nicht einmal wundern wenn der Todesser gleich mit einem Glitzerpflaster versorgt aus einem Behandlungszimmer käme, ihnen nett zu winkte und sich beim Ausgang noch eine Süßigkeit aussuchen durfte, weil er die Versorgung seines Kratzers so tapfer durchgestanden hatte.
Wahrscheinlich war sie halb Meermensch, erklärte ihr wahnsinnig nasses Gesicht und die Frequenzen, die sie zustandebrachte.
Er hatte ja nicht sie geweckt, sondern sie ihn vom Schlafen abgehalten mit ihrem Wäääh-Wäääh – und während sie da so rumbrüllte, hörte sich das verdächtig genauso an. Nur lauter. Es klingelte in seinen Ohren. Er bekam Instantmigräne. Wie eine Instantnudelsuppe, aufgegossen von ihrem offenkundigen Wahnsinn, gewürzt mit seiner Unleidigkeit, weil er übermüdet war.
„Ich habe einen Freund. Und das hier“, Hände auf Gap, „sollte dir sagen, dass ich den Freund meines Pullis trage.“ Kurzer Moment: „Pulli vom Freund.“ So herum wars stimmiger. „Okay es ist nicht sein Pullover, das sollte so ein Mettaffe sein.“ Metapher, close enough und dann doch wieder viel zu weit weg.
Natürlich hatte sie keinen Gedanken daran verschwendet, wieviele überhaupt von Nöten waren - dazu kannte er sie nun gut genug, als dass er wusste das Weitsicht nicht ihre Stärke war. Es reichte ja für den Moment schon oft genug nicht. Wie auch jetzt: sie schwang sich über den Ast und Cado, der ihr bereits helfen wollte auf die Leiter zu steigen, sah sie nur nach unten fallen. Sie hatte einfach losgelassen. Mit großen Augen sah er ihr hinterher. Wenn sie sich jetzt beide Beine brach, würde er sie einfach liegen lassen und hatte für immer Ruhe.
Das Lachen rang ihm ein langes Seufzen ab, das rasselte in seiner Brust, weil es eben nicht so entspannt war, wie es klingen sollte. Er habe ihn noch nicht rotzevoll erlebt. Uuuuui, toooooll. Beeindruckend. „Es is‘ jetzt nich‘ auf meiner Bucket List, Kollege.“, erwiderte Felix (noch) mit einem gleichmütigen Gesichtsausdruck. Der Typ war lattenstramm, konnte er ihm gern was von der Zahnfee vorlallen, wenn der noch einen Tropfen zu sich nahm, dann würde seine neue Blutgruppe E-Positiv sein. E für Ethanol.
Als ob ihn das einschüchterte. Er hatte es schon mit ganz anderen Kerlen aufgenommen. Das vor ihm, das schätzte er eher auf dem Niveau ‚Durchschnittskellner einer Saftbar‘ oder ‚Größter Lappen im Spülwasser‘ ein.
Einen Moment noch blieb er stehen, wartete darauf, dass ihn ein Zug überfahren oder wahlweise ein Flugzeugtriebwerk auf seinen Kopf fallen würde, aber als weder das eine noch das andere geschah, setzte er sich mit einem leisen Seufzen wieder in Bewegung.
Dass der Unbekannte Hilfe benötigte war auf den ersten Blick deutlich, so verloren sahen ja nicht mal Reinblüter aus, deren Eltern schon in dritter Generation Geschwister waren.
Ging ja auch nicht darum, dass er attraktiv sein musste, wenn er hier stumpfen Sex haben wollte. Und selbst – oder vor allem – im betrunkenen Kopf war sich Antonin ziemlich sicher, dass er trotzdem noch der attraktivste Kunde war, der sich in dieser Nacht hierher verirrte. Und selbst wenn nicht, war es immer noch Entschädigung genug, wenn die Damen jeden Tag zuerst an dieser Fresse von Türsteher vorbeigehen mussten.
Sichtlich verstimmt musterte er die junge Frau, erwiderte aber nichts. Ausnahmsweise war ihm nicht nach Smalltalk zumute, aber sie hätte den Wink mit dem Zaunpfahl wohl nicht mal dann verstanden, wenn er ihr die gesamte Grundstücksbegrenzung ins Gesicht gepfeffert hätte.
Die Ehe war wie ein Haifischbecken. Zumindest, wenn man es mit Lucien und Genevieve Arrangement verglich. In den letzten Wochen hatte man ohne Käfige getaucht, das hatte zu einigen Amputationen geführt. Die Männlichkeit war ihm gerade so geblieben.
Er konnte sich nicht vorstellen, dass es eine schlechte Idee war. Vielleicht war es schwindende Vorsicht, mit allem, was um sie herum geschah, vielleicht aber auch eine gute alte Partie Midlife Crisis, die ihm sagte: Mach doch. Was soll schon passieren? Vielleicht hängt sie dich von deinen Knöcheln von der Zimmerdecke, ja, aber dann hast Du wenigstens etwas erlebt.
«Du hast Glück ein Teil der Valois-Gene besticht doch noch durch Schönheit und Intelligenz», seine Frau hatte diesen abbekommen, während Margo leer ausgegangen war. Obwohl sie in Punkto Aussehen mit den Jahren einfach sehr nachgelassen hatte und nun aussah wie ein ausgemergeltes Kriegsopfer aus einem Schwellenland.
«Reed», gab er dann bloss einsilbig zurück, immerhin würde so jemand wissen, was man auf seinen Grabstein schreiben konnte. Oder vielleicht einfach mit einem Stock in die Erde ritzen, aufwändigere Arbeiten würde sich mit Sicherheit niemand machen.
Möglich auch, dass man ihr nicht zugestand zeitgleich die schönste und begabteste Person im Etablissement zu sein. Schade, aber bei aller Missgunst, die ihr so oft entgegengebracht wurde, verstand Coco doch sehr genau, dass sich da nur der überaus gerechtfertigte Neid ihrer Kolleginnen äußerte.
Das war nämlich nicht Anderson. Den hätte er auf Augenhöhe erwartet. So musste er erstmal seinen Blickwinkel justieren, um das zu erkennen. Es hätte Felix dann ehrlich gewundert, wenn Nicht-Anderson einen mickrigen Schwanz hätte. Oder überhaupt einen. Stattdessen flammendes Haar wie ein Vogelnest, gerötete Augen und ein Gesichtsausdruck, der nicht auf Leidenschaft in Assablanca hindeutete. Scheiße. Die hatte geheult. Das waren keine affektierten Vögelgeräusche, die hatte richtig übel geflennt und er stand hier vor ihr, halbnackt, wie der größte Wichser (nicht im Anderson-Sinne), den man sich vorstellen konnte.
Das war es also was er als Letztes im Leben gesehen hätte, einen wütenden Alkoholiker mit Problemen der Impulskontrolle; kein angehäufter Reichtum, keine bezaubernde Frau, nein, ein blöder Sauhund mit dem er es sich verspielt hatte. Bezeichnend.
„Brudi, gehts dir gut?“ Blöde Frage, sah man doch, dass dem nicht so war. Lyra näherte sich noch etwas, ging in die Hocke und blickte irritiert in das Gesicht, das ihr doch gar nicht so unbekannt vorkam. Arbeit? Sah eigentlich nicht aus wie ein Ministeriumsfutzi. Wobei, der Laden machte aus Diamanten ja auch wieder Kohle.
Vorteil am Schlampenstempel: Wenn es einem nicht gefiel, dann sah man es nicht.
Nachteil: Sie war nicht gelenkig genug um sich vor dem Spiegel so zu verrenken, dass sie es überhaupt jemals sah.
„Ich bin nicht high.“ Höchsten high von der Liebe. „Du etwa?“ Effi hielt inne, schärfte den Blick um Felix Augen genauer zu betrachten. Eigentlich hatten sie ja beide immer einen kleinen Dauerpegel nur eben mit variierenden Substanzen, da ließ es sich einfacher durch den Alltag kommen.
Ehrfürchtig sah sich Effi um und nahm dann die Kapuze doch wieder ab, nachher dachte man noch sie war hier um den Laden auszurauben. Genau, nach Chlorreiniger duftender Gartenzwerg der sich die Taschen mit Tinte vollmachen wollte, oder was? „Hi ich bin Effi und will ne WC Ente“, stellte sie sich in den Raum hinein vor und hob breit grinsend die Hand zum Gruße.
«Hast du die verdammte Putze hier durchgejagt?» Misstrauen spiegelte sich in den sonst so ausdruckslosen Gesichtszügen, machte deutlich, wie sehr ihm die Situation missfiel. Sauberkeit und Hygiene waren für verweichlichte Anzugsträger, die im Sitzen pissten.
«Was soll das?» Er hatte eine der WC-Enten hervorgeholt und musterte das unförmige Ding. Roch, entgegen dem irreführenden Namen, nicht essbar.
Tief durchatmend blinzelte er langsam und war bemüht im Sog des Flusses nicht die Orientierung zu verlieren. Das war doch mal eine richtig tolle Idee gewesen. Er sah schon die Schlagzeilen des nächsten Tages vor sich: Minister in der Themse bei nächtlichem Schwimmgang verendet. Dämlicher hätte ein politischer Abgang nicht sein können.
So wie sie Effi einschätze, gab es in ihrer Heimat auch nur geringfügige Unterschiede zwischen diesem Putzmittel, das so penetrant nach Zitronen duftete, und den klaren Flüßigkeiten, die auf der Bar landeten.
Dennoch schwieg er, schenkte Florine und ihrem Experiment die nötige Aufmerksamkeit. Er wollte ja kein Spielverderber sein. Und immerhin: Für einen kurzen Moment schien es, als würde der Trank Wirkung zeigen, für einen kurzen Moment flackerte der vertraute Ausdruck von Schmerz in den Zügen des Mannes auf. Dann aber, nur wenige Augenblicke später, sackte er in sich zusammen. Enttäuschend.. „Tja, da hätte es ein Avada Kedavra genauso getan“, erwiderte der Rosier ernüchtert. Unterwältigend, much?
Irgendwie war der kleinen Putzfrau gar nicht mehr ganz klar wie sie vorher so lange die Griffel hatte bei sich behalten können, denn sobald Ivar und sie sich in einem Raum befanden waren beider Leute Lenden rastlos und von Feuer ergriffen. Wie keines mit medizinischem Hintergrund. Hoffentlich.
Nimue hatte gerade erneut ihre Lippen um den Strohhalm geschlossen, als Vitus ihr quasi anbot sie später nach Hause zu bringen. Das… überraschte nun nicht nur Victor, sondern auch sie selbst. Sie verschluckte sich fast an ihrem Getränk, fing sich aber gerade noch rechtzeitig. „Bist du sicher, dass du weißt, wie das geht?“, fragte sie mit einer Herausforderung in der Stimme, von der sie nicht wusste, woher sie diese genommen hatte.
Ein ungesundes Mitleid hatte sich eingestellt – wie wenn man einen kümmerlichen Yorkshireterrier auf dem Arm einer fetten Dame sah. Mit einer Schleife im Haar, Augen, die in verschiedene Richtungen blickten, und einer kleinen, rosa Zunge, die seitlich aus dem Mund hing. Der Typ vor ihm erweckte den gleichen Eindruck – das Licht war an, aber niemand Zuhause.
Gleichzeitig, wäre nur ein Fünkchen mehr Empathie und ein halber Liter Weißwein in seinem Blut, hätte er vielleicht zum Ausdruck gebracht, dass ihn das bekannte Gesicht (read: Lorna) erleichterte – noch so eine Eglantina und er würde versuchen, sich selbst mit einem der brokatbestickten Sofakissen zu ersticken. Er studierte die Auswahl, als Lorna zur Retourkutsche ausholte. Ließ sich davon zu einem undefinierbaren Schnauben hinreißen – Amüsement? Affront? Asthma? Der Staub antiquierter Denkstrukturen in seiner Nase? Realer Staub würde es wohl kaum sein, dafür hatte man sicherlich hinreichend die Hauselfen geschunden und sie auf ihren Knien über das französische Fischgrätparkett und den Marmorboden robben lassen, bis man mit einem dieser weißen Handschuhe jede Oberfläche staubfrei auffinden würde.
Effi war die Einzige in seinem Herzen, aber seine Lenden waren die eines freien Hengsts. Er drückte auf die kleine WC-Ente, aber sie machte nichts mehr ausser blubbernde Geräusche. Von sowas hatte er eine Ahnung: Sie war
Ihre Augen blitzten auf als Mirren endlich ihren Zauberstab wieder in der Hand hatte, sie breitete die Arme sogar ein wenig aus, als würde sie ihr Gegenüber zu einem Angriff einladen, doch stattdessen zog Mirren es vor einfach zu verschwinden. Dru verengte die Augen missgünstig, zog einen Schmollmund hinter ihrer Maske. Ihr Spielzeug war einfach davongelaufen! The audacity.
Es war ja so, dass ihre Kundschaft die optische Erfahrung genauso schätzte. Man kaufte das Gesamtpaket. Niemand würde eine zähflüssige Pampe als aufregend bezeichnen – nun, wenn man nicht zur Hälfte ein Troll war. Und gerade dahingehend war sie sich neuerlich ü-ber-haupt nicht mehr sicher, ob das eine Seltenheit war. Es kam ihr schon so vor, als wäre das Trollgen gerade bei den Männern in ihrem unmittelbaren Wirkungskreis sowie bei Bekanntschaften diverser Natur jüngst besonders ausgeprägt. Mit ein paar, wenigen Ausnahmen. Aber auch die stießen gutturale Laute der Begeisterung aus, wenn es um das Schwingen ihrer Keule ging.
„Bist Du aus reinem Interesse hier oder suchst Du etwas Bestimmtes? Ich habe eine neue Lieferung von Charmed Intimates bekommen, sehr schöne Wäsche, ein bisschen ausgefallen, aber das Leben ist zu kurz für uninspirierte Schlüpfer.“
Natürlich hatte sein Vater eine der exklusivsten Immobilien für den Abend ausgesucht, groß genug um gerade so alle ihre Egos unterbringen zu können. „Willkommen in Immobilie… Nr. 37, glaube ich.“
Der maßgeschneiderte Anzug saß selbstverständlich wie angegossen, der dunkle Grünton komplementierte seinen Augen – als ob es eine Farbe gab, die das nicht tat.
Wer behauptete, dass Geld nicht glücklich machte, hatte es wohl noch nie für Alkohol ausgegeben.
„Und glauben Sie mir, Mundungus belohnt sich damit nie wirklich. Das Geld reicht ja gerade so aus damit er sich seine billigen Seidenhemden kaufen kann in die wir dann Markenschilder nähen.“ Wenn ihr Bruder irgendwo in der Nähe in irgendeinem Strauch hocken würde und sie belauschte würde er spätestens jetzt heraus springen und Cassia an Haaren und Ohren von dem anderen Ordensmitglied wegziehen.
Genervt drehte er sich um und wäre fast erblindet. Stand da ein Neonschild vor ihm? Vielleicht handelte es sich auch um eine spezielle Pflanzengattung, die er noch nicht kannte. Die blonde Frau war komplett in grün gekleidet und zeigte nicht gerade wenig Haut unter ihrem ordentlich knappen Oberteil. Etwas perplex sah Aspen sie an, unschlüssig was er von ihr halten sollte.
Groß, dunkle Haare, dunkles Outfit, das überhaupt nicht zur Jahreszeit passte, fixierter Blick und wenn sie sich nicht täuschte, dann hatte diese Person Segelohren. Sie blinzelte, um das innerliche Bild zu vertreiben, wie sie mit diesen Ohren an der südfranzösischen Küste in den Sonnenuntergang schipperte.
Das vernehmliche Knacken brachte ihn kurz aus dem Konzept, aber da sie weiterhin mehr oder weniger aufrecht sitzen blieb und nicht in sich zusammenkrachte, beschloss er, das bedenkliche Geräusch zu ignorieren. Wer wusste schon, was das gewesen war, vielleicht hatte soeben das dritte Hüftgelenk das Ende seiner Lebensdauer eingeläutet.
Remus sah mit leichtem Bedauern zu der Hexe hinüber. Er hätte ihr gerne etwas anderes gesagt, doch leider konnte er das nicht. Wieviele Zauberer in dieser Zeit nach ihren Liebsten suchten und kein Lebenszeichen von ihnen erfuhren - aber noch tragischer, wenn es jemanden betraf, der Sternzeichen Kakerlake war und eigentlich immer einen Weg fand Übel zu entgehen und sein Leben aufrecht zu erhalten.
Aber wahrscheinlich wollte sie einfach nur höflich sein und Interesse an ihm und seiner Kultur zeigen. Oder sie hielt ihn für bescheuert, die Optionen hielten sich in etwa die Waage.
Noch während er auf das ungleiche Gespann zuhielt, sinnierte Jes darüber, welchem Job er nachgehen könnte, bei dem er nicht aus heiterhellem Himmel zu solch anstrengenden Ausseneinsätzen gerufen werden konnte. Und dabei auch möglichst wenig mit Menschen zu tun hatte. Oder allgemein möglichst wenig zu tun hatte, war seine pure Existenz nicht eigentlich ausreichend, um ihn zu entlöhnen?
|
Es ist: 06.12.2025, 08:23
